Meran, auf italienisch Merano, ist nach der Landeshauptstadt Bozen die zweitgrösste Stadt der italienischen Provinz Südtirol. Es liegt in einem von Bergen umgebenen Talkessel und ist bereits seit dem 19. Jahrhundert vor allem als Kurort bekannt. Mit seiner üppigen Vegetation und seinem milden Klima ist es das mediterrane Zentrum der Region. Die mediterrane Pflanzenwelt mit Palmen und Olivenbäumen steht in einem spannenden Kontrast zu den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund, was der Stadt einen sehr einzigartigen Charakter verleiht. Da sich die Bevölkerung je zur Hälfte aus deutsch- und italienischsprachigen Bewohnern zusammensetzt, entsteht ein besonderes alpin-mediterranes Lebensgefühl.
Vor kurzem durfte ich bei einer Pressereise diesen schönen Flecken Erde selbst erleben und bin begeistert. Von Zürich aus ist man mit SBB und diversen Bussen in ca. 6 Stunden dort. Das klingt im ersten Moment extrem lange, vor allem da man je nach Verbindung 3-5 Mal umsteigen muss. Aber die Reise alleine ist schon ein Erlebnis. Kurz hinter Landquart taucht man bereits in eine andere Welt ein. Die bekannte Schweizer Architektur der Einflussgebiete um die grösseren Städte verändert sich hin zu einem wild-romantischen Bild mit kleinen Orten, Bauernhöfen und Fachwerkhäusern. Hier kennt jeder noch jeden und so verwundert es auch nicht, dass der Postautofahrer seine Gäste persönlich (teilweise sogar mit dem Namen) begrüsst und verabschiedet.
Auf den Spuren des Adels
Erst spät, im 19. Jahrhundert, entdeckten die ersten Touristen die reizvolle Landschaft des Meraner Talkessels, denn Ärzte empfahlen vermehrt das trockene Winterklima für eine Kur. So kam es, dass auch Kaiserin Sissi in den 1870er Jahren zwei Winter hier verbrachte und die Stadt entsprechend aufblühte. Noch heute stehen viele der alten Villen, Promenaden sowie das Grandhotel, die in dieser Zeit erbaut wurden. Man kann hier toll die engen Gassen entlang schlendern, mediterrane Köstlichkeiten versuchen und sich von der Gelassenheit der Meraner anstecken lassen.Zudem gibt es hier viele junge, lokale Künstler und Handwerker, die ihren Lebenstraum vom eigenen Laden verwirklichen. Ich durfte beispielsweise die Designerin und Schneiderin Christine Platter treffen, die unter ihrem Label simply.c Taschen und Wohnaccessoires in Handarbeit herstellt.
Aber seht selbst, hier ein paar Eindrücke meines Stadtrundgangs durch Meran.