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Ein Tag in Graz: Kunsthaus, Zeughaus und das Aufsteirern

Graz ist die Landeshauptstadt der Steiermark und mit ihren knapp 300´000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt der Republik Österreich und ist einer der am schnellsten wachsenden Ballungsräume des Landes. Die Altstadt von Graz und das Schloss Eggenberg gehören zum UNESCO Weltkulturerbe, es gibt eine Universität, ein gemütliches Stadtzentrum mit versteckten Gässchen und romantischen Innenhöfen, den berühmten Uhrturm sowie eine überschaubare Auswahl unterschiedlichster Museen. Jeden Samstag und Sonntag gibt es kulinarische Rundgänge durch Graz, denn über den Geschmack kann man eine Stadt besonders reizvoll kennenlernen. Themenrundgänge zu Bier, Wein, regionalen Produkten und wie man diese verwendet, werden auf www.graztourismus.at angeboten.

Unter der Marke GenussHauptstadt Graz haben sich derzeit 29 Partnerbetriebe vom gehobenen Restaurant bis hin zum gutbürgerlichen Gasthaus, zusammengefunden, die regionale Produkte auf eine kreative Art und Weise präsentieren. Dabei geht es um saisonale Küche mit frischen Zutaten. Wir durften das Restaurant Der Steirer erleben, die Spinat- und Käseknödel kann ich nur wärmstens weiterempfehlen! Erwähnt sei an dieser Stelle auch der Höhepunkt des GenussHauptstadt-Jahres: die Lange Tafel. Mitte August wird hier an einem langen Tisch quer durch die Altstadt vor traumhafter Kulisse geschlemmt. Der Termin für 2017 ist übrigens der 19. August 🙂

 

Kunsthaus Graz

Geplant und erbaut wurde das ungewöhnliche Gebäude des Kunsthauses Graz 2003 von den Architekten Peter Cook und Colin Fournier. Von seinen Schöpfern auch als „Friendly Alien“ bezeichnet hebt sich das Bauwerk in Form und Material bewusst von der barocken Dachlandschaft ab und schliesst dabei an die Fassade des Eisernen Hauses an. 15 „Nozzles“ (Nüstern oder Rüssel) für den Lichteinlass auf dem Dach gehen schräg nach oben und Norden und ein weiterer, tiefer angesetzter und flascher Nozzle zeigt genau auf den Uhrturm am Schlossberg. Irgendwie lustig, aber doch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Das Ausstellungsprogramm umfasst übrigens vor allem zeitgenössische Kunst.

 

Zeughaus

Eine Ausstellung ganz anderer Art findet man im Landeszeughaus Graz. Das Gebäude wurde 1642 bis 1647 errichtet und diente als zentrales Waffendepot der Steiermark. Die darin gelagerten Waffen samt Zubehör dienten der Ausrüstung des steirischen Landesaufgebots und der Versorgung der zur Abwehr des Osmanischen Reiches im 16. Jahrhundert eingerichteten Militärgrenze. Mit seinen 32000 Exponaten aller Art ist das Landeszeughaus die grösste Rüstkammer der Welt, die noch dazu weitgehend im Originalzustand erhalten ist und durch ihre schiere Masse an Ausstellungsstücken beeindruckt.

 

Aufsteirern

Einmal im Jahr, nämlich Mitte September, ist ganz Graz –zumeist in Dirndl und Lederhose – auf den Beinen, wenn das Aufsteirern angesagt ist. Dieses noch relativ junge Fest, es wurde vor 15 Jahren als eintägige Veranstaltung ins Leben gerufen, ist inzwischen fester Bestandteil des Grazer Veranstaltungskalenders mit jährlich über 120´000 Besuchern. Die Grazer Innenstadt wird dabei zur Bühne für Brauchtum und Kulturgut, die Feierlichkeiten erstrecken sich über die gesamte Altstadt. Touristen und Zugereiste fallen hier sofort ins Auge, denn die einheimische Bevölkerung ist tatsächlich an diesem Tag ausschliesslich in Tracht unterwegs. Das grösste Volkskulturfest Österreichs bietet dabei ein abwechslungsreiches Programm aus Tradition, Kulinarik und echter Volksmusik. Wir hatten Glück, an diesem tollen Erlebnis teilhaben zu dürfen.

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