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Deutschlands Schätze – Schmalkalden: Nougat, Fachwerk und eine Ofensau

Schmalkalden ist eine nette kleine Stadt im fränkisch geprägten Süden des Freistaats Thüringen, die über 600 Jahre lang zu Hessen gehörte. Südwestlich des Thüringer Waldes gelegen ist die gemütliche Fachwerk- und Hochschulstadt definitiv eine Reise wert. Die ökonomische Grundlage für die Stadtentwicklung war der Abbau und die Verarbeitung von Braun- und Roteisenstein mit der Fertigung von Eisen- und Stahlwaren, wovon man heute allerdings nicht mehr viel sieht. Ausser der Ofensau natürlich, die den Marktplatz von Schmalkalden ziert.

Nur wenige Städte schaffen es, auch bei schlechtem Wetter toll auszusehen und die Besucher in ihren Bann zu ziehen. Schmalkalden ist eine von ihnen! Die Stadt kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken: auch vor Kriegen und Zerstörung blieb sie nicht verschont. Besonders bekannt ist Schmalkalden auch für den Schmalkaldischer Bund, einem Verteidigungsbündnis protestantischer Fürsten und Städte unter Führung von Kursachsen und Hessen gegen die Religionspolitik des katholischen Kaisers Karl V aus dem Jahr 1531.

Bis heute ist sehr viel der alten Bausubstanz erhalten geblieben, während des zweiten Weltkrieges schlugen nur wenige Bomben ins Stadtgebiet ein und so versprühen die erhaltenen, spätmittelalterlichen Fachwerkhäuser auch weiterhin ihren Charme. Man spürt noch heute, dass vor allem die DDR-Vergangenheit noch auf Schmalkalden lastet, denn man fühlte sich immer dem Westen zugehörig. Die Stadtkirche St. Georg konnte gerade noch so von den Bewohnern gerettet werden. Nachdem eine Bombe das Dach zerstört hatte aber jahrelang nichts unternommen wurde, fingen die Bürger selbst an, dieses zu reparieren. Die eigene Hochschule ist heute ein Versuch, vor allem junge Menschen in der Gegend zu halten, was gut zu funktionieren scheint.

Als Fotograf besonders schön fand ich übrigens die grünen Selfie Points, die auf die besten Ansichten der Stadt hinweisen – eine tolle Idee!

Schmalkalden ist heute zudem bekannt als Sitz der Viba sweets GmbH, einem Süsswarenhersteller, der sich vor allem auf Nougat spezialisiert hat. Zudem gibt es aber auch noch Marzipan, Fruchtschnitten, Mint-Kissen, Pralinen, Schokolade, Eis und weitere Schleckereien. Nachdem man Einblicke in die Produktion einem grösseren Publikum möglich machen wollte, wurde 2012 die Viba Nougat Welt in Schmalkalden eröffnet. In der musealen Ausstellung kann man alles über die Nougatproduktion lernen, aber auch bei verschiedenen Kursen seine eigenen Kunstwerke erschaffen – und natürlich kräftig probieren. Zudem erhält man in der Schau-Confiserie Einblicke in die Herstellung, Dekoration und Verpackung feinster Nougat-, Marzipan- und Schokoladenartikel.

 

Ein Kommentar zu “Deutschlands Schätze – Schmalkalden: Nougat, Fachwerk und eine Ofensau

  1. sl4lifestyle

    Die Selfie-Points! Grandios. Toller Bericht. Ich war vor ewigen Zeiten mal in Schmalkalden. Gleich nach der Wiedervereinigung. Danke fürs Folgen meines Web-Magazins sl4lifestyle.
    LG
    Sabine

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