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Eindrücke meiner ersten Kreuzfahrt: Willkommen an Bord der Costa Fascinosa

Eigentlich bin ich ein grosser Fan davon, in meinen Ferien abseits der Menschenmassen in der Natur oder auf wenig frequentierten Routen unterwegs zu sein. Daher standen Kreuzfahrten für mich bisher nicht auf der Agenda. Umso mehr freute ich mich, als ich eine Einladung zu einer Pressereise mit der Costa Fascinosa bekam. Vier Tage Mittelmeer, das klang vielversprechend! Und da ich Sommer, Sonne und ständigem Meerblick extrem schätze – wie übrigens viele andere auch, was wahrscheinlich einer der Gründe ist, weshalb Kreuzfahrten derzeit voll im Trend liegen – fand ich mich also vor kurzem an Deck eines mittelgrossen Ozeandampfers wieder.

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Die Vorteile einer Kreuzfahrt liegen auf der Hand: Man sieht innerhalb kürzester Zeit sehr viele verschiedene Orte und Städte, hat aber doch sein schwimmendes Zuhause als Basis immer dabei und muss nicht jeden Tag die Koffer neu packen. Zudem kennt man nach wenigen Tagen Crew und Mitreisende und erlebt ein schönes Familiengefühl. Für Kinderbetreuung ist gesorgt und man hat die Möglichkeit, an unterschiedlichsten Unterhaltungsprogrammen teilzunehmen. Man kann aber auch entspannen und relaxen, Zeit auf seiner Kabine oder seinem Balkon verbringen oder sich im SPA verwöhnen lassen. Die Nachteile: man ist doch mit relativ vielen Menschen auf engem Raum unterwegs (auch wenn es sich zugegebenermassen gut verläuft), natürlich an die vorgegebenen Abfahrts- und auch Essenszeiten gebunden und die Umweltbilanz eines Kreuzfahrtschiffes ist, sagen wir einmal, bedenklich, auch wenn von Seiten der Reedereien daran gearbeitet wird, diese zu verbessern.

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Die Costa Fascinosa ist eines von derzeit 28 Schiffen der Costa Group, zu denen die Marken AIDA Cruises, Costa Crociere und Costa Asia zählen. Die Schiffe des italienischen Kreuzfahrtunternehmens sind weltweit unterwegs, im Sommer sind sie vor allem im Mittelmeer und in Nordeuropa zu finden. Die Route, auf der ich mich für ein paar Tage wiedergefunden habe, führt innerhalb einer Woche von Savona nach Neapel, Palermo, Ibiza, Palma de Mallorca und Barcelona zurück nach Savona, wobei wir das Schiff in Ibiza wieder verliessen. Ein paar Eindrücke aus den einzelnen Städten folgen in den nächsten Tagen.

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Ein schwimmendes Hotel

Insgesamt 1’508 Kabinen gibt es auf der Costa Fascinosa, von denen rund ein Drittel über einen eigenen Balkon verfügen. In fünf Restaurants und 12 Bars ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei. Auch für Entspannung an Bord ist gesorgt: Der bereits erwähnte Wellnessbereich des Samsara-Spa mit 6´000 m² verfügt unter anderem über eine Sauna und ein Türkisches Dampfbad. Zudem bieten insgesamt fünf Whirlpools und vier Swimmingpools, eine Wasserrutsche, ein grosses Theater, ein 4D-Kino, ein Casino und ein grosses Shopping-Center Spass und Unterhaltung. Mit ca. 3’700 Passagieren und um die 1’100 Crew-Mitgliedern ist das Schiff voll besetzt. Das Publikum ist bunt gemischt, insgesamt sind 40 Nationalitäten vertreten. Die grösste Anzahl der Gäste bei unserer Kreuzfahrt stammen aber aus Italien, gefolgt von Deutschland, Spanien, Frankreich und der Schweiz. Auch die Crew ist international, stammen die Mitarbeitenden doch aus insgesamt 72 verschiedenen Nationen. Ein besonderer Fokus wird bei Costa übrigens auf das Essen an Bord gelegt, für das alleine fast 160 Köche verantwortlich sind.

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Die Mittelmeerregionen erschmecken

Wenn das Essen gut ist, sind die Gäste zufrieden – dies gilt nicht nur für Restaurants und Hotels, sondern eben auch für Kreuzfahrtschiffe. Costa hat sich daher unter dem Namen „Italy’s finest“ ein abwechslungsreiches Gastronomiekonzept überlegt, das auf einer Auswahl von regionalen italienischen Menüs, die auf die jeweiligen Tagesziele des Schiffs angepasst sind und das kulinarische Erbe der jeweiligen Region widerspiegeln, beruht. So wird beispielsweise auch ein original italienischer Büffelmozzarella an Bord mit einer italienischen Mozzarella-Maschine hergestellt. Der Milchquark hierfür stammt von Büffeln aus der Region Salerno. Und dies ist wahrscheinlich tatsächlich der beste Mozzarella, den ich jemals gegessen habe! Dass man auf einem Kreuzfahrtschiff in anderen Dimensionen denken muss, wird spätestens in der Küche klar: für ein Dinner werden ca. 2’000 solcher Mozzarellas benötigt, die Herstellung von 15 Kilo dauert ungefähr 30 Minuten. Für die rund 500 Mitarbeitenden  in der Küche ist es daher immer wieder eine Herausforderung, auf engstem Raum entsprechend zu planen und die Gerichte vorzubereiten. Die Backstube läuft 24 Stunden am Tag, um die unter anderem 6’000 Gebäckteile herzustellen. 22’000 Teller werden jeden Tag von 42 Küchenhilfen gewaschen, während den Hauptzeiten sind es 250 Teller jede Minute. Und auch der Bedarf an Lebensmitteln ist riesig: 1’000 Kilo Obst und Gemüse, 1’000 Kilo Mehl, 500 Kilo Butter und 2’500 Eier werden jeden Tag benötigt, was hochgerechnet auf eine Woche 50 LKW-Ladungen an Lebensmitteln entspricht. Dennoch hat man nicht das Gefühl einer Massenabfertigung. Die verschiedenen Restaurants bieten Möglichkeiten für unterschiedliche Bedürfnisse, vom ganztägigen Buffet bis hin zum kleinen, exklusiven Restaurant findet jeder das, was zu ihm passt.

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Mein Fazit: Ich bin sehr froh und dankbar, einmal eine solche Kreuzfahrt miterlebt zu haben und ich denke es gibt sehr viele Paare, Familien und Alleinreisende, für die dies das perfekte Angebot ist. Für mich persönlich war es alles eine Nummer zu gross und zu wenig flexibel, aber das ist wie gesagt Geschmackssache – und wer weiss, wenn ich mich in ein paar Jahren in einer anderen Lebenssituation befinde, ist dies vielleicht auch für mich die perfekte Art zu Reisen.